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Tipps, Vermischtes:

Nähmaschinenfragen für Quilterinnen (01.11.2018)

Alte Nähmaschine

Du bist ausschließlich Patchworkerin und Quilterin und willst Dir eine neue Nähmaschine kaufen? Dann habe ich ein paar Hinweise für Dich.

Generell solltest Du von den ganz einfachen (Aldi usw.) Maschinen die Finger lassen. Wenn Du Freude am Nähen hast, wirst Du schnell an die Grenzen dieser Einfach-Technik stoßen. Eine Nähmaschine ist bei aller Computersteuerung ein mechanisches Präzisionswerkzeug - mit billigen Bauteilen lässt sich auf keinen Fall zuverlässige und haltbare Qualität erzeugen. Am anderen Ende der Skala stehen die computergesteuerten Maschinen mit Stickprogramm und allem "Furz und Feuerstein". Auch hier würde ich sagen: Lieber nicht. Mal abgesehen davon, dass sich so ein Trumm nur schwer transportieren lässt, ist die Überfülle an Funktionen für Quilterinnen nicht erforderlich.

Als Patchworkerin und Quilterin achte insbesondere auf die folgenden Funktionen, die Du im Geschäft nachfragen und ausprobieren mußt. Am besten machst Du einen Termin aus, damit auch jemand Zeit für Dich und die 1000 Fragen hat.

Und denke daran: Patchwork und Quilten, speziell das Freihandquilten ist nicht der Standardgebrauch für Nähmaschinen. Das Personal kennt sich selten damit aus und die Handbücher sind sparsam formuliert. Da mußt Du selbst wissen, was Du willst.

Auf den ersten Blick

Eine Einfädelhilfe und gute Beleuchtung sollte jede Maschine haben. Die Nähfläche sollte an den Übergängen von Stichplatte zu Spulenkorbdeckel zu Gehäuse keine Stufen haben, an denen Nahtzugaben oder anderes hängen bleiben. Ein Anschiebetisch ist ebenfalls ein Muß.

Needle down Funktion

Die Nadel bleibt auf Wunsch beim Stopp im Stoff stehen. Ungeheuer nützlich für Patchwork!

Nadelposition versetzen

Diese Funktion dürfte inzwischen zum Standard gehören. Je mehr Zwischenstufen, desto besser.

Kein, integrierter oder ansetzbarer Obertransport

Wichtig beim Quilten mit Transporteur und wenn bei Patchwork lange Teile aneinandergenäht werden. Nimm zum Testen jeglicher Maschine gleichlange Stoffstreifen von mindestens 30 cm Länge mit und probiere, wie stark die obere Lage am Ende der Naht ausgedehnt wurde. Auch ein Test auf einem Quiltsandwich ist empfehlenswert. Dabei einmal an einer Seite quer steppen und die Testnähte zu dieser bestehenden Naht hin nähen. Wenn sich Falten bilden, wird die obere Lage zu sehr verschoben.

Mein Favorit ist der integrierte Obertransport, z.B. bei Pfaff und Gritzner. Man kann ihn mit einer Bewegung zuschalten und verschiedene Füßchen anbringen.
Für manche Maschinen gibt ansetzbare Obertransportfüße, die leider recht klobig sind und einen sehr breiten Fuß haben, der nicht gewechselt werden kann. Zur Not ist das besser als garkein Obertransport. Frage und teste was passiert, wenn man mit diesem Fuß rückwärts näht (der nur vorwärts transportieren kann).

Leichtes Einsetzen einer Lochstichplatte

Mit einer Lochstichplatte erzeugt man bessere Geradeausnähte, Stoffecken werden nicht so leicht nach unten eingezogen und zum Freihandquilten ist sie die erste Wahl. Es ist von Vorteil, wenn der Plattenwechsel ohne Schrauben erfolgen kann. Das ist auch für das Reinigen des Transporteurs einfacher.

Geradeaus nähen

Näht die Maschine geradeaus, ohne dass Du eingreifen mußt? Zeichne eine gerade Linie mittig auf ein doppeltes Stoffstück und laß die Maschine ungeführt nähen. Ist die Abweichung sehr deutlich, bedeutet das, daß der Transporteur nicht gleichmäßig arbeitet und Du beim Nähen immer gegensteuern mußt.

Passende Nähfüße

Hat die Maschine einen passenden Fuß für ¼ inch und 0,75 cm Nahtzugabe?
In der Regel wird man darauf verwiesen, daß man ja die Nadel versetzen könnte. Das ist aber a) gefährlich, weil man schnell vergessen kann, die Position bei Nähbeginn wieder einzustellen. Und b) ist es einfach nervig.

Fadenabschneider

Finde ich nur praktisch wenn a) der Vorgang schnell geht und b) die Fadenenden nicht länger als eine Nahtzugabenbreite sind. Auch am Anfang der nächsten Naht! Sonst muß man die doch wieder extra abschneiden und dann lohnt sich das Ganze nicht.

Erfolgt der Richtungswechsel prompt, auch bei Needle down?

Meiner Meinung nach wichtig z.B. beim Quilten mit Transporteur im Nahtschatten: Ich stoppe am Ende der Naht genau in der Ecke und will zum Vernähen ein paar Stiche rückwärts machen. Das Geiche bei Y-Nähten - da darf es kein Stich zuviel sein. Manche Maschinen machen erst noch einen Vorwärtsstich, bevor sie den Rückwärtsgang einlegen und umgekehrt. Unpraktisch!

Freihandquilten

Jede Maschine hat irgendeine Freihandfunktion - sie heißt aber nicht immer Freihandquilten, sondern vielleicht Stick-, Stopf- oder auch Wattiereinstellung. Die solltest Du an einem mitgebrachten, nicht zu kleinen Testquilt ausprobieren.

Ist der passende Fuß dabei und kannst Du damit gut sehen, wo Du quiltest? Kann man den Transporteur versenken? Ist die Auflagefläche groß genug und schön eben, ohne Stolperkanten? Gibt es einen Anschiebetisch? Läßt sich die Fadenspannung insgesamt lockern?. Und auch hier wäre das schraubenfreie Einsetzen einer Lochstichplatte von Vorteil.

Einstellung der Fadenspannung

Moderne Maschinen stellen die Fadenspannung oft automatisch ein. Das ist praktisch, solange man mit Standardgarnen standardmäßig näht. Für das Freihandquilten kann sich jedoch ein Problem ergeben, wenn man die Spannung nicht auch manuell einstellen kann.

Umlaufgreifer oder Spulenkorb?

Umlaufgreifer

Ich würde aus technischen Gründen der Stichbildung einen Umlaufgreifer bevorzugen, insbesondere für das Freihandquilten. Außerdem ist dabei das Einstellen der Fadenspannung sehr einfach.

 
Spulenkorb

Ein Spulenkorb ist zwar leichter zugänglich, wenn man die Spule wechselt, aber frage mal, ob und wie man daran die Fadenspannung einstellen kann. Und laß Dir nicht erzählen, daß das nicht geht. Oder nicht nötig sei. Beim Quilten werden durchaus mal andere als die Standardfäden benutzt: sehr feines Untergarn wie bottom line, oder dickere, unregelmäßige Stickgarne bei bobbin work.

Durchlaßbreite

Je breiter der Durchlaß (Abstand Nadel - rechter Maschinenkorpus), desto leichter läßt sich ein ganzer Quilt manipulieren. Alles ab 20 cm ist gut. Eine halbe Longarmmaschine braucht man aber nicht. Und wenn doch, sollte frau sich eine kaufen ...

Zu guter Letzt

Hier kannst Du eine Checkliste zum Mitnehmen herunterladen:

checkliste_naehmaschinenkauf.pdf (45 KB)

 

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© Regina Grewe, Kamen
Letzte Änderung: 01.11.2018